top of page

Bodenarbeit mit Pferden –
Fragen & Antworten

Bodenarbeit ist mehr als Training – sie ist Beziehungspflege.


Ganz gleich, ob du mit deinem Pferd Vertrauen aufbauen, feiner kommunizieren oder gezielt gymnastizieren möchtest: Die Arbeit am Boden bietet eine wertvolle Basis – unabhängig von Reitweise, Alter oder Ausbildungsstand.

In diesem FAQ beantworte ich häufige Fragen rund um die Bodenarbeit. Ob du ganz neu einsteigst oder bereits Erfahrung hast – hier findest du praktische Informationen, Hintergründe und Inspiration für deine Arbeit mit dem Pferd.

  • Wie beginne ich am besten mit Bodenarbeit?
    Am besten mit einem klaren Ziel, einem geeigneten Platz und einer begleitenden Anleitung – z. B. über Kurse, Einzelunterricht oder Online-Coachings. Sicherheit, Geduld und Lob sind wichtiger als perfekte Ausführung.
  • Wie oft sollte man Bodenarbeit machen?
    Das hängt vom Ziel und dem Pferd ab. Schon 1–2 Einheiten pro Woche bringen sichtbare Fortschritte. Bodenarbeit kann auch super Teil der Aufwärmphase vor dem Reiten sein. Es kann aber auch in der heißen Sommerzeit oder im Winter, wenn es eiskalt ist eine tolle Abwechslung sein.
  • Was ist wichtig bei der Bodenarbeit?
    Klare Körpersprache und Haltung Das richtige Timing Ein gutes Gefühl für die eigene Energie Konsequenz ohne Härte Verständnis für das Pferdeverhalten Kleine, erreichbare Ziele Ruhe, Geduld und Lob im richtigen Moment Regelmäßigkeit und Abwechslung
  • Wie merke ich, ob ich „alles richtig mache“?
    Ein motiviertes, aufmerksames Pferd, das freiwillig mitarbeitet, ist der beste Indikator. Bodenarbeit lebt von Feingefühl – es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“, sondern um echte Verbindung und Kommunikation. Und es geht um ganz kleine Schritte. Fordere nicht gleich zu viel und lobe jeden noch so kleinsten Schritt in die richtige Richtung.
  • Brauche ich dafür spezielles Equipment?
    Nicht unbedingt. Eine gut sitzendes Halfter oder Knotenhalfter, ein Führseil oder Bodenarbeitsseil, Handschuhe und eventuell eine Gerte oder Touchierhilfe reichen für den Anfang aus. Beim Knotenhalfter solltest du darauf achten, dass es nicht zu starr und fest ist. Sonst ist es für das Pferd zu unangenehm. Und das Bodenarbeitsseil sollte ein gutes Gewicht haben. Dadurch kann ich die Hilfen sehr fein dosieren. Das Ziel ist ja immer, dass das Pferd immer feiner auf unsere Signale reagiert. Je nach Schwerpunkt kommen ein Kappzaum und verschiedene Bodenarbeitselemente hinzu. Das sind zum Beispiel: Stangen Gassen Pylonen Planen
  • Kann man Bodenarbeit auch ohne Reithalle machen?
    Aber klar doch! Viele Übungen lassen sich nicht nur auf dem Reitplatz oder im Roundpen umsetzten. Auch auf der Wiese oder sogar im Gelände ist Bodenarbeit möglich.
  • Gibt es auch Übungen für schlechte Wettertage oder wenig Platz?
    Klar! Viele Übungen lassen sich auf kleinstem Raum oder sogar im Stall umsetzen – z. B. Koordination, Gelassenheit oder Konzentration. Auch mentale Bodenarbeit und Körperbewusstsein lassen sich indoor trainieren.
  • Wie lange dauert eine Bodenarbeitseinheit?
    Qualität und Klarheit sind wichtiger als Dauer. Manchmal genügt schon ein bewusster Spaziergang mit Fokus auf gute Führarbeit.
  • Für wen ist Bodenarbeit geeignet?
    Für jedes Pferd – unabhängig von Rasse, Alter oder Ausbildungsstand – und für jeden Menschen, ob Reitanfänger, Wiedereinsteiger oder erfahrener Pferdemensch. Auch für Pferde mit körperlichen oder psychischen Herausforderungen ist Bodenarbeit oft eine wertvolle Ergänzung oder Alternative zum Reiten.
  • Muss ich Reiten können, um mit Bodenarbeit anzufangen?
    Nein. Viele Menschen beginnen ausschließlich mit Bodenarbeit, um eine Beziehung zum Pferd aufzubauen oder sich mit Pferden vertraut zu machen. Reitkenntnisse sind hilfreich, aber keine Voraussetzung. Ich habe auch Kunden, die gar nicht mehr Reiten bzw. die Pferde nur noch von Zweitreitern geritten werden. Für diese Pferdebesitzer ist die Bodenarbeit eine tolle Möglichkeit trotzdem mit Ihrem Pferd eine wirklich gute Zeit zu haben und die Beziehung zu stärken. Oder auch Eltern, die das Pferde ihres Kindes sinnvoll bewegen möchten, wenn dieses zum Beispiel für eine gewisse Zeit nicht zu Hause ist (Auslandsjahr / BA-Studium).
  • Kann ich mit meinem Pferd auch erst im hohen Alter mit Bodenarbeit beginnen?
    Aber natürlich. Ältere Pferde profitieren besonders von sanfter, gelenkschonender Bewegung und mentaler Aktivierung. Viele Übungen lassen sich individuell anpassen – ganz ohne Überforderung.
  • Kann ich Bodenarbeit mit Kindern machen?
    Unbedingt – von Vorteil wäre es allerdings, wenn das Pferd ruhig und gut ausgebildet. Bodenarbeit bietet Kindern einen sicheren Zugang zu Pferden und stärkt Verantwortungsgefühl, Körpersprache und Selbstbewusstsein.
  • Was ist Bodenarbeit eigentlich?
    Bodenarbeit ist die gezielte Arbeit mit dem Pferd vom Boden aus. Sie fördert Kommunikation, Vertrauen, Respekt und Gymnastizierung – ohne Reitergewicht. Ziel ist ein feines Miteinander, bei dem das Pferd den Menschen als klaren, verlässlichen Partner erlebt. Bodenarbeit beginnt in meinem Verständnis bereits beim Betreten des Stalls und bei der Begrüßung des Pferdes.
  • Welche Ziele kann ich mit Bodenarbeit erreichen?
    Vertrauen aufbauen Beziehung stärken Körpersprache und Kommunikation verbessern Aufmerksamkeit und Reaktion schulen Beweglichkeit und Balance fördern mentale Ausgeglichenheit Ängstlichkeit auf beiden Seiten verringern Stress abbauen Vorbereitung auf das Reiten oder den Alltag (z. B. Verladen, Tierarzt, Hufschmied)
  • Welche Arten von Bodenarbeit kannst du bei mir lernen?
    Führtraining & Alltagssituationen (Verladen, Hufpflege, etc.) Gelassenheitstraining Körperarbeit & Mobilisation Gymnastizierende Bodenarbeit Verladetraining Clickertraining als Teilaspekt Mein Grundsatz ist immer, dass es allen beteiligten Spaß macht. In meiner Arbeit geht es viel um Kommunikation und um das richtige Timing. Es geht um gegenseitigen Respekt und Vertrauen. Es geht um Abwechslung, um Kopfarbeit für zufriedene und mitdenkende Pferde und es geht darum das Pferd auch vom Boden aus gesund zu erhalten, damit es uns lange tragen kann.
  • Ist Bodenarbeit nur etwas für junge oder unausgebildete Pferde?
    Nein. Bodenarbeit ist für alle Pferde sinnvoll – vom Fohlen bis zum Senior, vom Freizeitpferd bis zum Sportpartner. Auch gut ausgebildete Reitpferde profitieren enorm von sinnvoll gestalteter Arbeit am Boden.
  • Was ist der Unterschied zwischen Bodenarbeit und Horsemanship?
    Horsemanship ist eine Philosophie, die auf gegenseitigem Respekt und klarer Kommunikation basiert. Diese Philosophie liegt mir auch sehr am Herzen und hat viel mit meinen Grundsätzen der gewaltfreien Kommunikation gemeinsam. Ich lehne Gewalt gegenüber dem Pferd grundsätzlich ab und versuche dem Nein des Pferdes auf den Grund zu gehen. Denn meiner Ansicht nach hat jedes Nein einen Grund. Die Bodenarbeit im Allgemeinden umfasst jedoch viele verschiedene Methoden, Übungen und Ziele, die über Horsemanship hinausgehen, etwa Gymnastizierung, Longenarbeit oder die Vorbereitung auf Lektionen.
  • Was, wenn mein Pferd "nichts macht" oder sich nicht motivieren lässt?
    Unlust oder Passivität sind oft ein Zeichen von Missverständnissen, Überforderung oder eingefahrener Langeweile. Durch kreative, kleinschrittige Übungen lässt sich Motivation gezielt wieder aufbauen. Auch Clickertraining ist hier eine tolle Motivationsmöglichkeit.
  • Was tun, wenn mein Pferd zu dominant oder „frech“ ist?
    Bodenarbeit ist ideal, um klare Strukturen, Respekt und Sicherheit im Umgang aufzubauen. Wichtig ist ein liebevoll-konsequenter Umgang und ein klares, nachvollziehbares Miteinander – keine Machtdemonstration.
  • Kann ich mit Bodenarbeit Probleme lösen?
    Ja – richtig eingesetzte Bodenarbeit kann helfen bei: Dominanzverhalten oder Unsicherheit Führproblemen oder Verladestress Konzentrationsmangel oder Überforderung Körperlichen Schiefen oder Spannungen Wichtig: Bei gravierenden Problemen sollte man sich immer professionelle Unterstützung holen.
  • Wird mein Pferd durch Bodenarbeit "verweichlicht"?
    Auf keine Fall. Bodenarbeit bedeutet nicht „verhätscheln“, sondern klare Führung, mentale Forderung und körperliche Aktivierung. Gut aufgebaute Bodenarbeit macht Pferde mental stabiler, beweglicher und kooperativer – nicht bequemer.
bottom of page